Herzenssache Lebenszeit
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Gesundheitsnetz Unna macht sich für Prävention von Diabetes, Schlaganfall, Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen stark: Infobus der Initiative „Herzenssache Lebenszeit“ am 14. Mai in Unna auf dem Alten Markt.
Marktplatz Unna, 14.05.2025 von 10 bis 16 Uhr.
Gesundheitsrisiken kennen, Symptome deuten, schnell reagieren – Aufklärung kann Leben retten. Das Gesundheitsnetz Unna engagiert sich aktiv für die Kampagne „Herzenssache Lebenszeit“. Am 14. Mai stehen Fachärzte aus den Bereichen Neurologie, Nephrologie, Diabetologie und Allgemeinmedizin am Infobus in Unna auf dem Marktplatz für Fragen rund um die Themen Diabetes, Schlaganfall, Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen zur Verfügung.
Am 14.05.2025 hält der signalrote Infobus der von Boehringer Ingelheim ins Leben gerufenen Aufklärungsinitiative „Herzenssache Lebenszeit“ auch im Kreis Unna.
Mit vor Ort: Das Christliche Klinikum Unna mit Fachärzten aus der Neurologie; Hubertus Apotheke Fröndenberg; Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe; Home Instead Betreuungsdienst; Kreis Unna mit Landrat Mario Löhr; Gesundheitsamt mit Gesundheitskiosk und Gesundheitslotsen; Dr. Iris Adelt, Fachärztin für Neurologie, Psychiatrie/Psychotherapie, Spezielle Schmerztherapie aus dem St. Marien Hospital Lünen gemeinsam mit der Weiterbildungsstätte Lünen; Dr. Ralf Dollenkamp, Facharzt für Innere Medizin, Spezielle Diabetologie; Dr. Georg Wirtz, Facharzt für Nephrologie, sowie weitere Ärzte und /Ärztinnen, Diabetesberaterin, Medizinischen Fachangestellte und andere Mitglieder aus dem Gesundheitsnetz Unna.
Interessierte haben hier die Möglichkeit, im direkten Gespräch mit den Fachärztinnen und dem medizinischen Fachpersonal ihr persönliches Risiko für Diabetes, Herz-Kreislauf- oder Nierenerkrankungen (wie einen Schlaganfall oder eine Herz- und Nierenschwäche) testen zu lassen. Hierfür werden beispielsweise Blutdruck, Blutzucker und Pulswellenanalysen gemessen. Informationsmaterialien sorgen für zusätzliche Aufklärung über Risikofaktoren, darunter Vorhofflimmern, eine häufig zu spät diagnostizierter Herzrhythmusstörung.
„Unser Engagement als anerkanntes Praxisnetz der KVWL geht weit über die eigentliche Versorgung von Patienten hinaus“, so Dr. med. Thomas Huth, Geschäftsführer der Gesundheitsnetz Unna GmbH. „Durch unsere Beratung der Menschen vor Ort möchten wir zur Aufklärung beitragen, Hinweise auf einen Prä-Diabetes finden und dadurch Herz-Kreislauf-Erkrankungen verhindern.“
Vor dem Hintergrund einer ansteigenden Tendenz der Erkrankungszahlen als auch dem erheblichen Risiko für Folgeerkrankungen ist leicht erkennbar, dass eine gezielte Aufklärung über die Zusammenhänge zwischen Diabetes und der kardiovaskulären Erkrankungen wie Schlaganfall, Vorhofflimmern, Herzinfarkt oder Herzinsuffizienz notwendig ist. Insbesondere da bekannt ist, dass 40 % der Menschen ihr Wissen über Diabetes als schlecht oder nicht vorhanden einschätzen.
Mehr als 425 Millionen Menschen weltweit leiden an Diabetes. Über 212 Millionen von ihnen werden nicht diagnostiziert. Bis 2045 wird die Zahl der Menschen mit Diabetes voraussichtlich auf 629 Millionen weltweit steigen. Typ-2-Diabetes ist die häufigste Form von Diabetes und für etwa 90 Prozent aller Diabetesfälle in Ländern mit hohem Einkommen verantwortlich. Diabetes ist eine chronische Erkrankung, die auftritt, wenn der Körper das Hormon Insulin nicht ausreichend produziert oder die Körperzellen nicht mehr ausreichend darauf reagieren.1
Aufgrund von Diabetes-assoziierten Begleiterkrankungen wie hoher Blutzucker, Bluthochdruck und Fettleibigkeit, sind kardiovaskuläre Erkrankungen mögliche Folgeerkrankungen.2,3 Patienten mit Typ-2-Diabetes entwickeln zwei bis vier Mal häufiger Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Menschen ohne Diabetes.3 Im Jahr 2017 verursachte Diabetes weltweit vier Millionen Todesfälle und Herz-Kreislauf-Erkrankungen waren die Hauptursache.1 Weltweit sind etwa 50 Prozent der Todesfälle bei Patienten mit Typ- 2-Diabetes auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen.4,5
Herzinsuffizienz, auch Herzschwäche genannt, ist eine häufig auftretende Folgestörung vieler Erkrankungen des Herzens, bei der das vom Herzen geförderte Blutvolumen zur Sicherstellung seines Bedarfes nicht ausreicht. Sie kann rasch zum Tode mit vorheriger schwerer Leistungsminderung führen. Weltweit haben circa 26 Millionen Menschen eine Herzinsuffizienz. Auch ist Herzinsuffizienz die Hauptursache für Krankenhauseinweisungen in Europa und den Vereinigten Staaten. Jährlich werden über eine Million Menschen aufgrund von Herzinsuffizienz aufgenommen.6
Eine Diabeteserkrankung bei einem Patienten im Alter von 60 Jahren kann die Lebenserwartung im Vergleich zu einem Menschen ohne Diabetes um bis zu sechs Jahre verkürzen. Eine Diabeteserkrankung und ein Herzinfarkt oder Schlaganfall in der Historie bei einem Patienten im Alter von 60 Jahren kann die Lebensdauer sogar um bis zu 12 Jahre im Vergleich zu jemandem ohne diese Erkrankungen verkürzen.7
Vor dem Hintergrund einer ansteigenden Tendenz der Erkrankungszahlen als auch dem erheblichen Risiko für Folgeerkrankungen ist leicht erkennbar, dass eine gezielte Aufklärung über die Zusammenhänge zwischen Diabetes und der kardiovaskulären Erkrankungen wie Schlaganfall, Vorhofflimmern, Herzinfarkt oder Herzinsuffizienz notwendig ist. Insbesondere da bekannt ist, dass 40 % der Menschen ihr Wissen über Diabetes als schlecht oder nicht vorhanden einschätzen.8
Es bleibt in der medizinischen Praxis noch viel zu oft unberücksichtigt, dass die so genannten Volkskrankheiten, die Niere, Stoffwechsel oder Herz betreffen, in enger Verbindung stehen, sich gegenseitig verstärken und den Krankheitsverlauf insgesamt beschleunigen können. Insbesondere Nierenkrankheiten werden dabei häufig unterschätzt. Fettleibigkeit und Typ-2-Diabetes schädigen nicht nur Herz und Blutgefäße, sondern häufig auch die Nieren. In einer zusammenfassenden Analyse vieler Studien9 wurde bei Menschen mit Diabetes ein 6-fach höheres Risiko für die Entwicklung eines Nierenversagens mit anschließend erforderlicher Nierenersatztherapie festgestellt, als bei Menschen ohne Diabetes. Viele sterben während des Fortschreitens der Nierenerkrankung an kardiovaskulären Ursachen. Tatsächlich ist die Kombination von Diabetes und chronischer Niereninsuffizienz stark mit Herz-Kreislauferkrankungen und einer höheren Morbidität und Sterblichkeit verbunden.10
Die von Boehringer Ingelheim initiierte und in Kooperation mit den Initiatoren Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe (SDSH), Stiftung „Der herzkranke Diabetiker“ (DHD), Deutsche Stiftung für chronisch Kranke (DSCK), Deutsche Diabetes-Stiftung (DDS), Deutsche Diabetes Hilfe (diabetesDE), Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe (VDBD), Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M), Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG), Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE), Deutsche Nierenstiftung (DNS), Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK), Deutsche Herzstiftung (DHS), Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG), Deutsche Adipositas-Gesellschaft (DAG) sowie Adipositas Stiftung Deutschland (ASD) umgesetzte bundesweite Aufklärungskampagne „Herzenssache Lebenszeit“ setzt genau hier an: Experten vermitteln im direkten Kontakt notwendiges Wissen und fördern das Risikobewusstsein. Denn wer sein persönliches Risiko kennt und eine gezielte Vorbeugung wie ausgewogene Ernährung sowie regelmäßige Bewegung umsetzt, kann Risikofaktoren für eine Erkrankung vermeiden, seine Lebenszeit verlängern und nicht zuletzt seine Lebensqualität erhöhen.
Birgit Härtle, Projektleiterin der Aufklärungskampagne „Herzenssache Lebenszeit“ bei Boehringer Ingelheim, ergänzt: „Es ist gerade die übergreifende Zusammenarbeit von Fachärzten, Kliniken, Selbsthilfegruppen, Herstellern, Politikern und Verbänden, die unsere Aufklärungsarbeit erfolgreich macht. Nur gemeinsam können wir die Bevölkerung für die Erkrankungen wie Herz- und Niereninsuffizienz, Schlaganfall und Diabetes nachhaltig sensibilisieren.“
Referenzen
1 International Diabetes Foundation. Diabetes Atlas 8th Edition.Abrufbar unter: http://www.diabetesatlas.org.
Zuletzt aufgerufen: September 2018.
2 World Health Organisation. Diabetes: Fact Sheet no. 312. Abrufbar unter: www.who.int/mediacentre/factsheets/fs312/en/#. Zuletzt aufgerufen: September 2018.
3 World Heart Federation. Diabetes as a Risk Factor for Cardiovascular Disease. Abrufbar unter: www.world-heart-federation.org/cardiovascular-health/cardiovascular-disease-risk-factors/diabetes. Zuletzt aufgerufen: September 2018
4 Morrish NJ et al. Mortality and Causes of Death in the WHO Multinational Study of Vascular Disease in Diabetes. Diabetologia 2001; 44: 14-21
5 Einarson TR, Acs A, Ludwig C, et al. Prevalence of cardiovascular disease in type 2 diabetes: a systematic literature review of scientific evidence from across the world in 2007–2017. Cardiovasc Diabetol 2018; 17: 83
6 Ambrosy AP et al. The Global Health and Economic Burden of Hospitalizations for Heart Failure. J Am Coll Cardiol 2014; 63: 1123-33
7 The Emerging Risk Factors Collaboration. Association of Cardiometabolic Multimorbidity With Mor-tality. JAMA. 2015; 314: 52-60
8 Journal of Health Monitoring 2018 3(S3): 23
9 Narres M et al. The Incidence of End-Stage Renal Disease in the Diabetic (Compared to the Non-Diabetic) Population. A Systematic Review. PLoS One 2016; 11: e0147329
10 KDIGO 2012 clinical practice guideline for the evaluation and management of chronic kidney disease